Land Systems

Wie auch in den Themenfeldern Luft- und Schifffahrt befasst sich das Forschungsfeld »Land Systems« in erster Linie mit der Entwicklung spezifischer Informations- und Kommunikationstechnologie, die einen effektiven Einsatz oder angemessenen Schutz beweglicher Plattformen auf der Straße, im Gelände oder auf der Schiene unterstützt.

Herausragend am Fraunhofer FKIE sind die sehr praxisorientierten Untersuchungen und Konzepte zur Steuerung autonomer fahrender Systeme. Die Landroboter werden durch die Einbindung leistungsfähiger Sensorik und »intelligenter« Algorithmen befähigt, geplante Missionen in hoher Eigenständigkeit durchzuführen und sogar im Verbund zu handeln. Auf diese Weise unterstützen sie Einsatzkräfte bei gefährlichen Arbeiten, übernehmen zeitaufwendige Routineaufgaben oder dienen zur Lastenbeförderung. Das Fraunhofer FKIE zählt in diesem Bereich zu den führenden Forschungseinrichtungen in Europa und erzielt in den einschlägigen Leistungsvergleichen wie ELROB regelmäßig überragende Ergebnisse.

Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet ist die Unterstützung des Nutzers bei der Interaktion mit den mobilen Systemen, beziehungsweise mit deren funktionalen Komponenten. In diesem Forschungsbereich werden beispielsweise innovative Bedienkonzepte für Nutzfahrzeuge entwickelt oder optische Sensorik zur Verbesserung der Sicht in gepanzerte Fahrzeuge eingebunden. Unter Dauerbelastung oder in Stresssituationen müssen hierbei auch physiologische und psychische Aspekte Berücksichtigung finden. Ein weiterer Forschungsbereich mit hoher Bedeutung für militärische und zivile Einsatzumgebungen stellt in diesem Kontext die Nutzung moderner Technologien wie Virtual Reality oder Augmented Reality dar als Teil der persönlichen Ausrüstung von Einsatzkräften.

Die landbasierten Systeme und mit ihnen verbundenen Verkehrsinfrastrukturen gilt es gegen physische Angriffe zu schützen. Zu diesem Zweck erforschen die Wissenschaftler den Betrieb heterogener Sensornetze zur Gefahrendetektion. Im militärischen Kontext spielen die Beschussdetektion oder die Unterdrückung improvisierter Sprengfallen eine wichtige Rolle.

 

Deutsches Zentrum für Rettungsrobotik

1,3 Millionen Feuerwehrleute leisten in Deutschland jährlich rund 3,9 Millionen Einsätze und sind hierbei immer wieder großen Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt. Künftig sollen sie daher von Robotern unterstützt werden. Um dieses Ziel voranzutreiben, haben 13 Partner, darunter das Fraunhofer FKIE, Ende 2018 den Aufbau des »Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums« gestartet.

 

Interoperabilität bei multinationalen Einsätzen

In einem multinationalen Einsatz operieren Soldaten verschiedener Nationen Seite an Seite, ihre Fahrzeuge sowie die darin verbauten Subsysteme sind in einen Informationsverbund integriert. Voraussetzung hierfür ist die Interoperabilität der Systeme. Sie wird durch Standardisierung möglich. Einer dieser Standards wird gemeinsam mit multinationalen Partnern am Fraunhofer FKIE erarbeitet. 

 

Roboter üben für den nuklearen Ernstfall

Unfall im Atomkraftwerk. Explosion nahe dem Reaktor. Wie sieht es in dem Gebäude jetzt aus? Droht Einsturzgefahr? Ist Strahlung ausgetreten? Menschen scheiden zur Aufklärung der Lage aus. Sie zu schicken, wäre viel zu gefährlich. Jetzt hängt alles an ihnen: Robotern! Doch sind diese so weit, verlässlich unterstützen zu können? Der »European Robotics Hackathon (EnRicH)« bietet die Gelegenheit, das zu testen.

 

Experimentelle CBRNE-Roboter

Bei Aufgaben, die für Menschen ein zu hohes Risiko bedeuten, unterstützen Roboter. So beispielsweise im Bereich der CBRNE-Aufklärung. Eine Gefahr für Leib und Leben für die Streit- und Einsatzkräfte kann hierbei trotz richtiger Ausrüstung und intensiver Schulung nie vollkommen ausgeschlossen werden. Roboter, die mit CBRNE-Sensorik und autonomen Assistenzfunktionen ausgestattet sind, übernehmen hier.

 

Mehr Sicht in geschützten Fahrzeugen

Die Bundeswehr verfügt in ihrem Fuhrpark über zahlreiche unübersichtliche Landfahrzeuge, die hohe Anforderungen an ihre Führer stellen. Das Projekt »Sicht- und Fahrunterstützung für geschützte Fahrzeuge« (SiFaU) erforscht Konzepte zur ergonomisch validen, technischen Unterstützung der Sicht und des Fahrens dieser Fahrzeuge sowie Assistenz- und Automatisationssysteme für ihre Steuerung.

 

Automatisiertes Fahren in militärischen Konvois

Eine entscheidende Qualität teil- und hochautomatisierter Fahrzeuge ist, dass Fahrer und Automation kooperativ zusammenarbeiten und der Fahrer jederzeit und in jedem Automationsmodus die Kontrolle übernehmen kann. Das Projekt »Straßentransport mit Assistenzfunktionen von Robotern« (StrAsRob) verdeutlicht dieses Konzept am Anwendungsbeispiel des automatisierten Folgefahrens von militärischen LKWs und belegt es erfolgreich im Simulator.