Cyber- und Informationsraum

Digitalisierung und Vernetzung durchdringen mittlerweile nahezu alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Das bietet Unternehmen, öffentlichen Institutionen und unserer Gesellschaft insgesamt enorme Chancen. Gleichzeitig entstehen dadurch aber auch neue Schwachstellen und Risiken, die vielfach skrupellos ausgenutzt werden und bereits zu erheblichen materiellen und immateriellen Schäden geführt haben.

Das Fraunhofer FKIE befasst sich in diesem Themenfeld mit zentralen Fragestellungen einer sicheren Nutzung des Cyber- und Informationsraums. Vorrangig widmet sich das Institut dabei technischen Aspekten. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes adressiert es jedoch auch organisatorische und prozessuale Gesichtspunkte. Im Rahmen seiner Forschung folgt es prinzipiell dem Dreiklang »Prävention – Detektion – Reaktion« und entwickelt geeignete Werkzeuge und Verfahren zum Schutz eigener Systeme. Wesentliche Bausteine sind unter anderem die technische Analyse und Aufklärung von Täterwerkzeugen, die Bewertung der Robustheit (respektive Verwundbarkeit) eigener Systeme und die Entwicklung verbesserter Schutzmechanismen jenseits marktverfügbarer Lösungen.

Zur Vermittlung von IT-Sicherheitskompetenzen für Fach- und Führungskräfte beteiligt sich das Fraunhofer FKIE seit Frühjahr 2017 gemeinsam mit der Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg an der Initiative »Lernlabor Cybersicherheit« der Fraunhofer-Gesellschaft. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Themen »Hochsicherheit und Emergency Response«. Im Einklang mit seiner strategischen Ausrichtung kooperiert das Institut im Bereich Cybersicherheit zudem intensiv mit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie mit den entsprechenden Verantwortungsbereichen in der Bundeswehr. Zusätzlich hat Fraunhofer FKIE diverse Projekte zur IT-Sicherheit in den Bereichen zivile Schifffahrt oder Energieversorgung durchgeführt.

Seitens der Fraunhofer-Gesellschaft wurde das Strategie- und Positionspapier »Cyber-Sicherheit 2020 – Herausforderungen für die IT-Sicherheitsforschung« veröffentlicht, das neben der Bedeutung der IT-Sicherheit sowie der Notwendigkeit einer deutschen Cyber-Security-Forschung auch den Forschungs- und Entwicklungsbedarf in diesem Bereich komprimiert zusammenfasst.

 

Projekt

NewsHawk® – Social Media Monitoring

Digitale Medien bieten zahlreiche Vorteile. Sie liefern Informationen, sind für jeden verfügbar und ermöglichen auch den Austausch zwischen Nutzern. Zugleich sind sie aber auch unübersichtlich und haben aufgrund intransparenter Algorithmen ihre eigene Verbreitungsdynamik. Das Fraunhofer FKIE hat mit NewsHawk® ein automatisiertes KI-Tool entwickelt, das das Monitoring der Sozialen Medien unterstützt. 

 

Projekt

Cybersicherheit im Stromnetz von morgen

Das Forschungsprojekt »Innovationen in der Systemführung bis 2030« (InnoSys 2030) untersucht neuartige Ansätze in der Systemführung für eine effizientere Ausnutzung des Stromnetzes, auch durch die zeitweise Lockerung des strikten Grundsatzes der (n-1)-Sicherheit, welcher die unterbrechungsfreie Stromversorgung auch bei Ausfall einer (beliebigen) Komponente des Stromnetzes gewährleistet.

 

Projekt

Sicherheitslücken bei vernetzten Systemen

Unser Alltag wird heute zunehmend von der Interaktion mit vernetzten Systemen geprägt: ein morgendlicher Blick auf das Smartphone, Telefonie über den Home-Router oder das Einschalten der Heizung mittels Alexa-gesteuertem Heizungsthermostat. Die Vielzahl an »Mini-Computern« in Privathaushalt, öffentlichem Raum und Büro bietet jedoch eine riesige Angriffsfläche für Computerkriminalität. Das FKIE-Analysetool FACT zeigt Sicherheitslücken auf.

 

Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie

Eine gesicherte Stromversorgung ist für unsere Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Energiesicherheit an 365 Tagen im Jahr wird vorausgesetzt. Ohne Strom finden Produktion, Mobilität, Kommunikation und Handel nicht statt. Die fortschreitende Digitalisierung der Energiebranche bringt allerdings auch erhebliche Risiken mit sich. Im Rahmen des Fraunhofer-Zentrums Digitale Energie erarbeitet das Fraunhofer FKIE Maßnahmen für eine cybersichere Stromversorgung.

 

Takedown eines weltweiten Botnetzes

Mit der Zerschlagung der Botnetz-Infrastruktur »Avalanche« ist einem internationalen Team, dem auch das Fraunhofer FKIE angehört, nach vierjähriger Ermittlungsarbeit ein wichtiger Schlag gegen die organisierte Cyberkriminalität gelungen. »Avalanche« gilt als die weltweit größte Infrastruktur zum Betrieb sogenannter Botnetze und hat hunderttausendfach private und geschäftliche Computersysteme und mobile Endgeräte mit Schadsoftware infiziert.

 

Zum Download

Strategiepapier Cyber-Sicherheit 2020:

»Herausforderungen für die IT-Sicherheitsforschung«