Fraunhofer FKIE als zentraler Akteur der Mission »Cybernation Deutschland«

Das Ziel von Claudia Plattner, seit vergangenem Sommer Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), ist eindeutig: Sie will gemeinsam mit allen notwendigen Playern die Cybernation Deutschland aufbauen, um der Bedrohungslage im Cyberraum entschieden zu begegnen und vor die Angriffswelle zu kommen. Einer der zentralen Akteure in diesem Szenario ist das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE. Wie eng die Zusammenarbeit zwischen BSI und FKIE bereits ist und welche wichtige Rolle das FKIE innerhalb der Cybersicherheitsforschung einnimmt, davon konnte sich Claudia Plattner jetzt bei ihrem Antrittsbesuch am Bonner Institutsstandort persönlich überzeugen.

© Fraunhofer FKIE / Frank Homann
© Fraunhofer FKIE / Frank Homann
© Fraunhofer FKIE / Frank Homann

Daher ging es bei dem mehrstündigen Gespräch nicht nur darum, der BSI-Präsidentin das Fraunhofer FKIE als »IT-Institut mit besonderem Fokus auf die Digitalisierung von Verteidigung und Sicherheit« vorzustellen, wie Institutsleiter Prof. Dr. Peter Martini betonte. Vielmehr präsentierten Wissenschaftler der Abteilung »Cyber Analysis & Defense« (CA&D) konkrete Forschungsaktivitäten, »mit denen das FKIE als strategischer Partner des BSI seinen Teil zur Mission Cybernation beitragen kann«. Als praxisnahe Beispiele dieser Technologiekompetenz standen neben der Malware-Analyse, der Angriffserkennung in IT-Netzen und Low-Level-Angriffen gegen IT-Systeme vor allem die Zerschlagung von Bot-Netzen wie auch die transparente Sicherheit für kritische Systeme im Mittelpunkt.

Hierbei erinnerte Professor Martini an den Ursprung der Abteilung »Cyber Analysis & Defense« am Fraunhofer FKIE, die mittlerweile mehr als 70 Mitarbeitende zählt und damit zu den größten Abteilungen des Instituts gehört: Ein gemeinsames BSI/FKIE-Projekt sei vor mehr als zehn Jahren die Keimzelle der Abteilung gewesen – »ein sehr gutes Beispiel für unsere wirklich enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit«. Zahlreiche weitere Projekte seien daraus entstanden, ebenso wie die kontinuierliche Erfolgsgeschichte der FKIE-Abteilung. Von der langen und intensiven Verbindung zwischen dem BSI und dem Fraunhofer FKIE profitierten auch der Cybersicherheitsstandort Bonn sowie der Studiengang »Cyber Security« an der Universität Bonn, der Cyber Campus NRW mit den Hochschulen Niederrhein und Bonn-Rhein-Sieg wie auch der Cyberkriminalitäts-Bachelor Studiengang für die Polizei NRW.

Wie wichtig diese tiefgehende Vernetzung sei, unterstrich auch Claudia Plattner. Sie betonte, dass die Menschen in Deutschland nicht ausreichend im Cyberraum geschützt seien. Deswegen müssten alle Akteure, von der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Institutionen und Organisationen, den Verwaltungen bis hin zum einzelnen Bürger die Strategie der gemeinsamen Cybernation aufgreifen und auf ihre Agenda stellen. »Für das, was auf uns zukommt, müssen wir uns anders aufstellen.« Das BSI schaffe die Rahmenbedingungen, übernehme die Koordination und sorge für maximale Sichtbarkeit: »Wenn alle an einem Strang ziehen, steckt unsere Kraft in der gemeinsamen Zusammenarbeit. Dann werden wir gehört und das bringt uns in der Sache weiter.«

© Fraunhofer FKIE / Frank Homann
© Fraunhofer FKIE / Frank Homann
© Fraunhofer FKIE / Frank Homann