FKIE.NEO Ausgabe 01/2024

Ausblick 2024: Neue Chancen und Herausforderungen für das FKIE

»You better start swimmin‘ or you’ll sink like a stone«, heißt es im Titelsong von Bob Dylans Album »The Times They Are a-Changin« aus dem Jahr 1964. Eine Erinnerung an die Beständigkeit des Wandels mit immer neuen Herausforderungen und Chancen. Das gilt auch für uns am FKIE.

Seit der Integration in die Fraunhofer-Gesellschaft hat das FKIE diverse Anpassungen auf unterschiedlichen Ebenen vorgenommen, um erfolgreich zu bleiben: Weiterentwicklung des Kompetenzprofils, Ausbau der Ressourcen, Erweiterung des Partnernetzwerks, Vergrößerung der Wertschöpfungstiefe, Flexibilisierung des Technologietransfers, Aktualisierung der Außendarstellung, Verbesserung des Arbeitsumfelds, um einige wichtige Aspekte zu nennen. Ohne diese Anstrengungen wäre das FKIE heute nicht erste Wahl. Es lässt sich erahnen, dass uns auch die kommenden Jahre viel abverlangen werden.

Ausblick auf wichtige Themen und Ereignisse

Ende Januar fand die Auftaktveranstaltung unseres internen Strategieprojekts statt. Unser Team erarbeitet in den nächsten Wochen und Monaten die Strategie 2029, die von externen Gutachtern aus Bundeswehr, Behörden, Wissenschaft und Industrie bewertet und auf dem Strategieaudit Ende November diskutiert wird. Inhaltlich bietet uns das die Chance, eine genauere Positionsbestimmung vorzunehmen, veränderliche Rahmenbedingungen zu reflektieren, eigene Handlungsfelder zu identifizieren und strategische Optionen zur Weiterentwicklung des FKIE abzuleiten. Die Institutsstrategie dient dabei als robuster Leitfaden bei der Ausrichtung und Aufstellung für die Zukunft.

Einen Fixpunkt stellt in diesem Jahr das Technologieforum Ende August dar. Wir erwarten viele hochrangige Besucher, sodass das Bonmot »Früher war mehr Lametta« hier ausnahmsweise nicht gilt. Das liegt vor allem an der spannenden inhaltlichen Ausrichtung, an vielen hochkarätigen externen Beiträgen, an variablen Formaten und nicht zuletzt an der professionellen Vorbereitung. Der anlaufende Projektstrang zum Future Combat Air System FCAS ist ein weiterer Höhepunkt der kommenden Jahre. Charakteristisch ist hier die amtsbegleitete enge Kooperation zwischen Industrie und Forschung, die den gezielten Technologietransfer ermöglichen soll. Bei der Anbahnung waren die langjährigen Aktivitäten unseres Chief Scientists Prof. Dr. Wolfgang Koch von großer Bedeutung.

Abschließend sei auf die Bedeutung der Kooperationsvereinbarungen mit den Kommandos CIR, Marine und Heer verwiesen. Mit dem KdoCIR haben sich daraus bereits sehr konkrete Aktivitäten ergeben. In diesem Jahr gilt es, die jüngeren Vereinbarungen mit Marine und Heer mit Leben zu erfüllen. Das FKIE übernimmt zunehmend Verantwortung. Nun müssen wir unseren Beitrag leisten.

Dr. Kai Nürnberger

 

Kommando Heer und Fraunhofer FKIE schließen Kooperationsvertrag

© Fraunhofer FKIE/Frank Homann
Unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung am Fraunhofer FKIE: GenLt Alfons Mais und Institutsleiter Prof. Dr. Peter Martini.
Viel Zeit nahm sich der oberste Chef des Heeres, GenLt Alfons Mais, für seinen zweiten Besuch am FKIE und hörte mit Interesse den Ausführungen von FKIE-Wissenschaftler Dr. Folker Hoffmann zu (r.)

Bei seinem ersten Besuch am FKIE im Oktober 2023 hatte General Alfons Mais seine Rückkehr in Aussicht gestellt, im März war es soweit: Der Inspekteur des Heeres und Institutsleiter Professor Peter Martini unterzeichneten in Wachtberg eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel einer intensiven Zusammenarbeit.

»Dank der Kooperation erwarte ich, dass wir der Welle nicht mehr hinterherreiten, sondern ihr voranspringen«, so GenLt Mais bei der Unterzeichnung. In einem spannenden Vortrag hatte der hochrangige Gast zuvor über die Herausforderungen für das Heer und aktuelle Handlungsfelder gesprochen – und viele Kolleginnen und Kollegen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, seine Einschätzungen und Analysen der gegenwärtigen Situation zu hören.

GenLt Mais nahm sich seinerseits viel Zeit, um mit den Forschenden ins Gespräch zu kom-men. Arne Schwarze (ITF) stellte das Projekt »Streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung« vor, Dr. Folker Hoffmann (SDF) präsentierte das »Sensorressourcenmanagement in der Auflärung«. Professor Martini betonte abschließend: »Mit der Vereinbarung möchten wir unsere Kooperation mit dem Heer nicht erst starten, sondern massiv intensivieren.« hnn

Fraunhofer-Präsident Professor Holger Hanselka besucht DWT in Bonn

© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Im Gespräch: Fraunhofer-Präsident Professor Holger Hanselka (2.v.l.) mit Professor Peter Knott (FHR, 2.v.r.) und FKIE-Institutsleiter Professor Peter Martini.
© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Der Stand des FKIE auf der DWT im Bonner Maritim.

»Wir müssen zeigen, was wir können, wir müssen zeigen, was wir tun. Dazu dient diese Veranstaltung.« Der Direktor des Forschungs- und Innovationshubs im BMVg, Ministerialdirigent Alexander Schott, eröffnete die DWT-Konferenz »Angewandte Forschung für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland« mit klaren Worten.

Die DWT führe »das gesamte Ökosystem Innovation für die Bundeswehr« zusammen und diese Community leiste »nicht nur herausragende Arbeit für die Streitkräfte, sondern auch für die Innovationsfähigkeit der Bundesrepublik«. Der Ukraine-Krieg führe uns derzeit sehr deutlich vor Augen, wie fragil wir sind, so Schott weiter. Und obwohl derzeit nur 2000 km von Bonn entfernt ein furchtbarer Krieg stattfinde, sei die Bundeswehr in weiten Teilen immer noch friedensverwaltend aufgestellt.

Zu den prominenten Gästen der gut besuchten DWT-Konferenz zählte am ersten Tag auch Fraunhofer-Präsident Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka. Bei seinem von Professor Peter Martini begleiteten Rundgang, der ihn auch an den FKIE-Stand führte, verschaffte er sich einen Eindruck von den aktuellen Arbeiten, mit denen die wehrtechnisch forschenden FhG-Institute die Bundeswehr unterstützen. ch

F&T-Communtiy trifft sich in Wachtberg

© N. Jarocky
Gruppenbild mit Drohne: Die Teilnehmer der F&T-Tagung in Wachtberg.

Für zwei Tage war das FKIE Treffpunkt für die F&T-Community-Tagung für Unbemannte Landsysteme, zu der das BAAINBw eingeladen hatte.

TORR Dr. Christian Winkens (BAAINBW U6.2) und CMS-Leiter Dr. Dirk Schulz begrüßten die Gäste aus ganz Deutschland zu einem umfangreichen Programm bestehend aus Vorträgen und Demonstrationen. Für die Abteilung CMS stellten Frank Höller, Alexander Tiderko, Bastian Gaspers sowie Matthias Nieuwenhuisen Forschungsergebnisse zu den Themen Robotik Mule sowie Kartierung und Manipulation vor. hnn

Prozessoptimierung mit und für FKIE-Mitarbeitende

© Screenshot: Fraunhofer FKIE

Mit Beginn des Jahres 2024 ist auch das Projekt orga² in sein zweites Jahr gestartet – und das mit ambitioniertem Programm: Nach Betrachtung des Reiseantragsprozesses, der nach erfolgreicher Pilotphase jetzt nach und nach ins gesamte Institut ausgerollt wird, und der Personaleinsatzplanung (PEP), steht seit März Mission Bravo auf der Agenda.

In der nächsten orga²-Phase geht es bis Ende dieses Jahres um vier weitere betriebsrelevante Prozesse, die FKIE-spezifisch optimiert werden sollen. Vorschläge, welche Prozesse vordringlich in den Fokus zu nehmen sind, wurden im Institut eingesammelt, in der ILA-Sitzung im Januar beraten und in der folgenden schließlich final beschlossen. Demnach ruckelt es nach allgemeiner Wahrnehmung aktuell insbesondere in den Bereichen 1. Bewirtung, 2. Angebotserstellung an Kunden, 3. Einstellung eines Mitarbeitenden und 4. Unteraufträge in F&E-Projekten.

Vier Arbeitsgruppen wurden erneut zu ihrer Bearbeitung zusammengesetzt, die parallel mit ihren Workshops starten und Optimierungsmöglichkeiten ausloten. Die »Lessons Learned« aus dem vergangenen Jahr sowie in besonderem Maße auch wieder die Unterstützung durch die Fraunhofer-Zentrale werden dabei hilfreich sein. Denn obwohl auch die ersten beiden betrachteten Prozesse, also Reiseantragsprozess und Personaleinsatzplanung, noch nicht final abgeschlossen sind, haben sie doch bereits wichtige Ergebnisse geliefert. Insbesondere haben sie aber auch gezeigt, wie produktiv und zielführend die aktive Einbeziehung aller in einen Prozess eingebundenen Perspektiven und das Potenzial des gemeinsamen Think Tanks sind.

»orga² ist kein Projekt zur Optimierung von SAP«, betont Prof. Dr. Christoph Igel, der gemeinsam mit Verwaltungsdirektorin Ursula Fuchs das Projekt zur FKIE-Organisationsentwicklung leitet. »Unser Ziel ist die FKIE-spezifische Optimierung ausgewählter Prozesse, in denen SAP eine gewisse Relevanz hat«, so Professor Igel weiter. Die Optimierung erfolge in »Joint Teams« aus Wissenschaft und Verwaltung sowie mit Unterstützung der FhG-Zentralverwaltung aus München. Und er ergänzt: »Die Mitarbeitenden allein entscheiden letztlich, ob ein optimierter Prozess funktioniert und im FKIE eingeführt wird oder nicht.« ch

 

Hochrangige Gäste beim EloKa-Tag

»Forschung für die EloKa – Möglichkeiten und Grenzen des EMS« lautete die Überschrift für eine Lunch-to-Lunch-Veranstaltung, zu der die Forschungsabteilung SDF nach Wachtberg eingeladen hatte.

FKIE-Institutsleiter Professor Peter Martini und Chief Scientist Professor Wolfgang Koch freuten sich, zahlreiche hochrangige Gäste begrüßen zu können, darunter TRDir Dr. Markus Fabiszisky, TORR Jens Hector sowie BrigGen Peter Richert und GenMaj Dr. Michael Färber, der in einem spannenden Vortrag die Sicht des KdoCir auf die zukünftige Elektronische Kampfführung darlegte. Ihre aktuellen Forschungsarbeiten zum Thema stellten im Anschluss Kolleginnen und Kollegen des FKIE dem Plenum vor. Neben dem fachlichen Austausch hatten die Organisatoren auch Zeit zum Netzwerken eingeplant: Wer mochte, traf sich im Anschluss zu einem gemeinsamen Abendessen in einem Beueler Restaurant – Rheinblick inklusive. hnn

VVS-Direktorium tagt in Bad Godesberg

© Fraunhofer FKIE/Silke Wiesemann
FKIE-Leiter Professor Peter Martini (M.) begrüßte das VVS-Direktorium in Bad Godesberg.

Zu einem intensiven, ganztägigen Austausch traf sich das VVS-Direktorium Ende Januar am FKIE-Standort in Bad Godesberg.

Neben Berichten und Diskussionen rund um das Thema Verteidigungsforschung nutzten die Gäste gerne die Gelegenheit, sich über aktuelle Forschungsprojekte am FKIE zu informieren. Konzipiert als Laborrundgang, stellten die FKIE-Kollegen das abteilungsübergreifende Projekt »lokik«, Unterwasserkommunikation und 5G, Firmwareanalyse sowie die virtuslisierte Operationszentrale für unbemannte Systeme vor. »Es war für uns alle ein interessanter, sehr abwechslungsreicher Tag«, lobte VVS-Geschäftsführerin Carolin Schweitzer.

FKIE als zentraler Akteur der »Cybernation Deutschland«

© Fraunhofer FKIE/Frank Homann
Interessierte Zuhörerin: BSI-Präsidentin Claudia Plattner (r.) informierte sich über verschiedene FKIE-Projekte, darunter das von CA&D-Mitarbeiterin Viviane Zwanger (M.).

Bereits seit vielen Jahren besteht eine enge Verbindung zwischen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem FKIE. Wie eng und vertrauensvoll sich diese Zusammenarbeit seitdem entwickelt hat, davon konnte sich BSI-Präsidentin Claudia Plattner bei ihrem Antrittsbesuch am Bonner Institutsstandort überzeugen.

Institutsleiter Professor Peter Martini erinnerte daran, dass vor mehr als zehn Jahren ein gemeinsames BSI/FIE-Projekt die Keimzelle der FKIE-Abteilung »Cyber Analysis & Defence« war. »Ein sehr gutes Beispiel für unsere wirklich enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit«, so Professor Martini.

Konkrete Forschungsaktivitäten, »mit denen das FKIE als strategischer Partner des BSI seinen Teil zur Mission Cybernation beitragen« könne, präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abteilung CA&D. Neben der Malware-Analyse ging es unter anderem um die Themen Angriffserkennung in IT-Netzen, die Zerschlagung von Botnetzen und die Sicherheit von Kritischen Systemen. Die BSI-Präsidentin zeigte sich hochinteressiert und nutzte die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit den FKIE-lern. Plattner: »Wenn alle an einem Strang ziehen, steckt unsere Kraft in der gemeinsamen Zusammenarbeit!«

   

© Fraunhofer FKIE/Frank Homann
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© Fraunhofer FKIE/Frank Homann
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Zweimal Platz Eins für System »NLytics«

ITF-Wissenschaftler Albert Pritzkau. Foto: FKIE

Zwei große Erfolge für ITF-Wissenschaftler Albert Pritzkau: Bereits im September vergangenen Jahres hatte das von ihm entwickelte System »NLytics« beim Shared Task-Wettbewerb »DIPROMAT 2023« des Iberian Languages Forum am besten in seiner Kategorie abgeschnitten.

Vor Kurzem folgte die zweite Auszeichnung: Beim vom Indian Institute of Technology in Delhi ausgeschriebenen »CLAIMSCAN 2023« gab es für Pritzkaus System den ersten Platz.

»NLytics« ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit der Universität der Bundeswehr München. Es hat zum Ziel, Beeinflussungs- und Desinformationskampagnen in Social Media mithilfe von KI aufzuspüren. Pritzkaus Ansatz nimmt dabei vor allem die Trainingsdaten in den Blick. »NLytics« erweitert ein modernes Machine Learning-System so, dass verstärkt auch linguistische Merkmale berücksichtigt werden. Zudem verwendet es Explainable AI, um die Trainingsdaten zu bereinigen. ch

Erfolgreiche Dissertation zu semantischer Ontologie

© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Dr. Michael Dembach.

Wie lässt sich die Bedeutung von Wörtern maschinenlesbar darstellen? Eine Frage, die nicht erst durch Large Language Models relevant geworden ist. Mit ihr beschäftigte sich ITF-Kollege Dr. Michael Dembach in seiner Dissertation, die er im Juni 2023 überaus erfolgreich abgeschlossen hat.

Promoviert hat er zu diesem Thema an der Universität Bonn bei Prof. Dr. Claudia Wich-Reif als Erstgutachterin und seinem Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Ulrich Schade als Zweitgutachter. In der Arbeit analysiert er u. a., wie mengentheoretische Relationen, semantische Rollen und numerale Funktionen in natürlicher Sprache umgesetzt werden. Hilfreich ist das Wissen darüber, wie Wissenszusammenhänge gebildet werden, etwa für Projekte wie EnArgus. Hier wurde eine Ontologie mit-tels KI-Algorithmen aus Wiki-Artikeln ge-bildet, doch es gilt die Ergebnisse der KI konsistent zu halten.


Professor Schade lobt: »Die Arbeit zeigt, wie man semantisches Wissen jenseits des-sen, was die aktuellen großen Sprachmodelle erfassen können, so repräsentieren kann, dass Systeme damit arbeiten und dieses Wissen für ihre Aufgaben, wie etwa Analyseaufgaben, nutzen können.« Wir gratulieren herzlich! ar

Ein Willkommen für alle Neuen am FKIE

© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Im großen Vortragsraum gab Dr. Bernd Brüggemann einen Überblick über die Arbeit am Institut.

Wer, was, wann, wo: Antworten auf diese und weitere Fragen gab es beim Welcome-Day für die neuen Mitarbeitenden.

Vorträge wie von Innovationsmanager Dr. Bernd Brüggemann (Foto), Lab Visits und jede Menge Zeit für Gespräche waren das erfolgreiche Veranstaltungskonzept der Abteilung Personalentwicklung PE. Eine Fortsetzung ist geplant. hnn

Zwei neue Forschungsgruppenleitungen bei MMS

© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Neue Köpfe an der Spitze von zwei der insgesamt vier MMS-Forschungsgruppen: Andreas Thun und Dr. Sven Fuchs (v.l.) haben die Nachfolge von Oliver Witt und Florian Motz angetreten.

Eine neue Position bleibt selten allein: Nach Oliver Witt, der im Mai 2023 die Lei-tung der Abteilung Mensch-Maschine-Systeme (MMS) von Annette Kaster übernommen hat, haben mit Andreas Thun und Dr. Sven Fuchs auch zwei MMS-Forschungsgruppen neue Köpfe an der Spitze.


So hat Andreas Thun die Nachfolge von Abteilungsleiter Witt angetreten und steht seit 1. September 2023 der Forschungsgruppe »Leitzentralen und Entscheidungsunterstützung« vor.  Der Diplom-Informatiker mit einem Abschluss in Computervisualistik der Uni Koblenz-Landau feiert im April sein 20-jähriges Institutsjubiläum. Die Marine steht im Fokus der Arbeiten seines zehnköpfigen Teams. »Wir haben jedoch intern etwas restrukturiert, sodass wir künftig, das kommt neu hinzu, auch die zivile Schifffahrt mit in den Blick nehmen und nach Synergien schauen«, erläutert Thun. Aus diesem Grund habe sich das Personalkarussell innerhalb der Gruppen etwas gedreht.

Der zweite Leitungswechsel betrifft die Forschungsgruppe »Organisationsergonomie«. Dr. Sven Fuchs beerbte in dieser Position zum 1. Januar 2024 Florian Motz, der wiederum Abteilungsleiter Witt künftig in den Bereichen Controlling und Projektakquise sowie allgemein bei der Stärkung des maritimen Themenfelds und der Auslotung dessen ziviler und militärischer Synergien unterstützt.

Fuchs freut sich sehr auf die neue Führungsrolle. Im Zentrum der Arbeiten seiner achtköpfigen Gruppe stehen künftig die Gestaltung kognitiver Assistenzfunktionen sowie das Thema »Hybride Intelligenz« bzw. das Zusammenspiel von Mensch und KI. »Zu beidem haben wir mehrere Projekte im Zulauf und möchten in Zukunft auch verstärkt akquirieren«, verrät der Informatiker. Besondere Motivation für ihn ist dabei, dass er damit das Thema seiner Dissertation »Dynamische Adaptierung der Mensch-Maschine-Interaktion auf Basis mentaler Nutzerzustände« weiter vorantreiben kann. Perspektivisch werde seine Forschungsgruppe einen neuen Namen erhalten, kündigt er an. ch

Die Chancengleichheit im Fokus

© Fraunhofer FKIE/Christina Haberland
Franziska Kollmann

Rund zwei Jahre war das Amt der Beauftragten für Chancengleichheit (BfC) am FKIE unbesetzt – seit dem 15. Dezember 2023 gehört diese Vakanz der Vergangenheit an: Carolin Meyer-Schwalm (SDF) und Franziska Kollmann (ITF) als ihre Stellvertreterin sind für die laufende Wahlperiode bis zum 30. Juni 2026 ins Amt gewählt worden.

»Chancengleichheit und alle damit verbundenen Themen sind mir sehr wichtig«, sagt Meyer-Schwalm. Aus dieser Motivation heraus habe sie sich im vergangenen Jahr für die Kandidatur als BfC entschieden – und sich über ihre Wahl sehr gefreut. Die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch der Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind Themen, derer sich die knapp 100 BfCs und ihre Stellvertreterinnen an den Fraunhofer-Instituten bundesweit annehmen.

Meyer-Schwalm und Kollmann ist es dabei besonders wichtig, auf die vielfältigen Unterstützungsangebote am FKIE hinzuweisen. »Seien es die Planung der Elternzeit in einem 1:1-Gespräch, Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder im Notfall oder aber Beratungsangebote bei pflegebedürftigen Personen in der Familie: Es gibt viele Situationen, in denen wir als Ansprechpartnerinnen unterstützen können«, so Kollmann. Zusätzliche Informationsangebote sind in Planung. Beide BfCs betonen im Übrigen: Alle Ge-spräche werden vertraulich behandelt. hnn

Die BfCs am FKIE sind per E-Mail unter bfc@fkie.fraunhofer.de zu erreichen. Neben der Kantine in Geb. 3 gibt es zudem einen eigenen BfC-Briefkasten. Aktuelle Infos gibt's auch im FKIE-Sharepoint unter »Chancengleichheit«.

Neuer Beauftragter für Gefahrstoffe im Amt

Zum 1. März hat Jürgen Junker das Amt des Gefahrstoffbeauftragten übernommen. Damit ist der Sicherheitsingenieur künftig zuständig für das gesamte Gefahrstoffmanagement an den FKIE-Standorten in Wachtberg, Bad Godesberg sowie in Aachen.

Farben, Lacke, Klebstoffe, Reinigungsmittel, aber auch Diesel und Benzin zählen zu den Substanzen, für die im Umgang besondere Vorsicht und Sorgfalt geboten sind. Zu den Aufgaben Junkers gehört es, das Gefahrstoffverzeichnis für das Institut auf aktuellem Stand zu halten sowie Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen zu erstellen. »In einem ersten Schritt geht es jetzt zunächst um eine Bestandsaufnahme«, so Junker. »Wo befinden sich welche Stoffe, welche gesetzlichen Vorgaben sind zu berücksichtigen und wo sind Sicherheitsunterweisungen erforderlich.« hnn

Bei Fragen rund um das Thema Gefahrstoffe steht Jürgen Junker per E-Mail unter juergen.junker@fkie.fraunhofer.de oder unter der Rufnummer 0228/9435-125 zur Verfügung.

Neue Kolleginnen und Kollegen am FKIE

Fabian van den Berg
© Fraunhofer FKIE
Fabian van den Berg.

Seine große Leidenschaft gehört dem Radfahren, genauer dem Rennradfahren. Drei bis vier Mal pro Woche trainiert Fabian van den Berg, der gebürtig aus Leiden in den Niederlanden stammt, und hat dabei schon so manche Strecke zwischen seinem Wohnort in Bad Godesberg und dem hügeligen Siebengebirge erkundet. Seit 1. Januar 2023 verstärkt der 32-Jährige das Team Finanzen & Controlling.

Die erforderliche Erfahrung hat er sich zuvor in verschiedenen Positionen im Bankenwesen angeeignet: Nach dem Volkswirtschaftsstudium in Amsterdam ging es für ihn nach Frankfurt, im Anschluss für drei Jahre nach Prag. »Doch dann entschied ich mich für eine berufliche Neuorien-tierung«, erzählt er. »Mir ist auch die Kultur in einer Organisation wichtig. Und hier passt das super.« Quasi »nebenbei« studiert van den Berg derzeit an der Fernuni Psychologie – neben dem Rennrad seine zweite große Leidenschaft.

Matthias Assenmacher
© Fraunhofer FKIE
Matthias Assenmacher.

Das Team Sicherheit hat zum 1. Dezember 2023 Verstärkung erhalten: Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen des FKIE und des FHR sorgt nun auch Matthias Assenmacher dafür, dass die Pforte des Wachtberger Cam-pus an 365 Tagen und rund um die Uhr besetzt ist. Gearbei-tet wird in jeweils zwei Schichten, in der Zeit von 6 bis 18 Uhr sowie von 18 bis 6 Uhr.

Welche Schicht ist ihm lieber? »Da bin ich zurzeit noch dabei, es herauszufinden«, sagt er. Der gelernte Karosserieschlosser, der viele Jahre in einem großen Autohaus gearbeitet hat, bewarb sich im vergangenen Jahr am FKIE und erhielt im Sommer 2023 die Zusage, über »die ich mich sehr gefreut habe«, wie er sagt. Zu Hause ist der 58-Jährige in Unkelbach bei Remagen, wo er sich in seiner freien Zeit gerne auf sein Fahrrad setzt und die Gegend erkundet. Neben der Bewegung an der frischen Luft liebt Assenmacher auch die Musik: Viele Jahre hat er als Schlagzeuger in einer Band gespielt.

Jana Kernos
© Fraunhofer FKIE
Jana Kernos.

Am 1. August 2023 hatte Jana Kernos ihren ersten Arbeitstag am FKIE: Am Standort Wachtberg ist sie seitdem Teil der Forschungsabteilung MMS. »Von den Kollegen bin ich sehr warmherzig aufgenommen worden«, erzählt die 41-Jährige. »Überhaupt fühle ich mich am Institut sehr wohl.«

Ende der 1990er Jahre kam sie noch als Schülerin aus der Ukraine nach Deutschland. Im Rheinland absolvierte Kernos später eine kaufmännische Ausbildung. Im Jahr 2007 zog sie nach Berlin, orientierte sich beruflich neu und arbeitete als Frontend-Entwicklerin. Für das Studium der »Cognitive Science«, das sie 2023 mit dem Master abschloss, zog Kernos vom Prenzlauer Berg nach Osnabrück. In ihrer freien Zeit erkundet die nun Neu-Bonnerin ihren Wohnort gerne beim Wandern im Siebengebirge, entspannt beim Yoga oder vertieft sich in Science Fiction-Romane.

Laurenz Burlage
© Fraunhofer FKIE
Laurenz Burlage.

Bereits während seines Maschinenbau-Studiums an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat Laurenz Burlage als wissenschaftliche Hilfskraft für das FKIE gearbeitet, genauer für die SE-Forschungsgruppe »Kooperative Fahrzeugführung«. »Während meines Masters habe ich hier dann einige Projekt- und auch die Masterarbeit schreiben können«, erzählt der 25-Jährige.

Als er den Abschluss im Februar 2023 in der Tasche hatte, folgte zum 1. März die Übernahme als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Kooperative und hochautomatisierte Konvoifahrten sind der Forschungsschwerpunkt Burlages, der gebürtig aus Münster stammt und heute in Siegburg zu Hause ist. »Wir entwickeln etwa Testfälle, um Systeme unterschiedlicher Hersteller überprüfen und vergleichen zu können«, erzählt er. Freizeit ist für Burlage als Vater zweier Jungs im Alter von zwei und fünf Jahren gerade Mangelware: Am liebsten mögen seine Söhne dennoch, wenn er etwas mit ihnen baut, »am besten mit unserem neuen 3D-Drucker«.

Tobias Kremeyer
© Fraunhofer FKIE
Tobias Kremeyer.

Erst als wissenschaftliche Hilfskraft, seit 1. April 2023 als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist Tobias Kremeyer für die Forschungsabteilung CA&D an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tätig. Seinen Bachelor und Master in Informatik hat der 27-Jährige an der Bonner Universität im Jahr 2022 abgeschlossen.

Zwischen 2019 und 2020 legte Kremeyer ein Auslandssemester in Valencia ein. »Für einige Zeit in einem anderen Land und in einer anderen Sprache zu studieren, habe ich als große Bereicherung empfunden«, sagt er. Zum Masterabschluss kehrte Kremeyer nach Bonn und ans Institut zurück. In Sankt Augustin forscht er nicht nur zum Thema Mobilfunksicherheit, sondern ist mittlerweile auch selbst in der Lehre tätig. Zum Ausgleich trifft sich der 27-Jährige bei schönem Wetter gerne mit einigen Freunden zum Tanzen: »Auf ein paar Stunden Salsa und Bachata am Alten Zoll in Bonn.«

Imane Ernst
© Fraunhofer FKIE
Imane Ernst.

Casablanca, Madrid, Den Haag, Lille, Berlin – und seit dem 15. Januar 2024 der Bonner Standort des FKIE: Die Stationen im Lebens- und Berufsweg von Imane Ernst tragen klingende Namen. Geboren in Casablanca, kam die heute 42-Jährige mit 13 Jahren nach Madrid.  Nach dem Abitur studierte Ernst dort zunächst Bauingenieurwesen, arbeitete zudem als Assistentin der Geschäftsführung für die internationale Kanzlei »Cuatrecasas« und plante mit 28 Jahren noch einmal um: Sie ging nach Den Haag und studierte »European Studies«.

»Ich dachte mir: Entweder investiere ich mein Erspartes in eine Immobilie oder in meine Ausbildung«, erzählt sie und lächelt. Nach einer Station am ZIF-Berlin zog Ernst zu ihrem heutigen Ehemann ins Rheinland. Und wurde bei einer Karrieremesse im Herbst 2023 auf das Stellenangebot am FKIE aufmerksam. Als »Allround-Talent mit Assistenzaufgaben« ist Ernst, die sieben Sprachen spricht, nun für die erweiterte Institutsleitung im Einsatz. In ihrer eng bemessenen Freizeit ist die Mutter einer kleinen Tochter gerne sportlich unterwegs, liebt unter anderem das Bergsteigen und bereitet sich auf ihren nächsten Halbmarathon vor.