Menschengerechte Arbeitsprozesse

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Mikro-Makro-Modell: Auf der Makro-Ebene führen menschengerechte Arbeitsprozesse zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit. Auf der Mikro-Ebene bedeuten sie eine erhöhte Motivation des arbeitenden Menschen. Dies bewirkt eine gesteigerte Leistung, die sich wiederum positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auf der Makro-Ebene auswirkt.

Ziel ist es, dass Menschen gut und gerne arbeiten. Menschen, die gut und gerne arbeiten, sind motiviert und erbringen mehr Leistung.

Die Wirkungen sind:

  • Umsatz und Produktivität werden gesteigert.
  • Es treten weniger Fehler auf.
  • Die Sicherheit (Safety & Security) wird erhöht.
  • Kosten werden gesenkt.
  • Arbeitszeit wird verfügbar, wodurch mehr Flexibilität vorhanden ist.
  • Ärger und Mühe verringern sich.
     

Es entsteht eine Win-Win-Situation:

Die Arbeitnehmer sind zufrieden, arbeiten gut und gerne.
Die Arbeitgeber sind es auch. Die Wettbewerbsfähigkeit wird gesteigert.

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Modulares Vorgehensmodell: Der modulare Ansatz zeigt die Phasen der Systementwicklung beziehungsweise der Prozessoptimierung. Zunächst werden die Ziele eines Projekts festgesetzt. Der Ist-Zustand wird über die Erstellung von Modellen analysiert. Durch die anschließende Bewertung können Anforderungen identifiziert werden. Darauf aufbauend wird der Soll-Zustand über Lösungsvarianten konzipiert: Eine Variante wird ausgewählt und umgesetzt. Zuletzt wird der Erfolg durch eine Ergebnis-Bewertung (Evaluation) gemessen. In individuellen Projekten können eine oder mehrere Phasen zur Anwendung kommen.

Verfolgt wird ein arbeitswissenschaftlicher Ansatz. Die Arbeit wird aus Sicht und zum Wohle der arbeitenden Menschen betrachtet – individuell für jedes einzelne Unternehmen.

Der Ansatz:   

  • Die Mitarbeitenden sind während des gesamten Projekts involviert. Jeder hat die Möglichkeit, sich einzubringen. Das bringt Ideen, Bedürfnisse, aber auch Ärgernisse zutage, fördert die Zusammenarbeit sowie das gegenseitige Verständnis. Wo notwendig, wird Anonymität gewahrt, um alle Potenziale und deren Ursachen identifizieren zu können.
     
  • Punktuell oder in der Breite? Wie gewünscht.
    Es soll nur der Ist-Zustand in einem Unternehmensbereich erfasst werden? Oder werden auch Bewertungen und Lösungsvorschläge benötigt? Dank des modularen Ansatzes kann frei nach individuellen Bedürfnissen gewählt werden.
     
  • Fraunhofer betreibt Forschung zum Nutzen der Wirtschaft.
    In den Projekten zur Prozessoptimierung wenden wir eigene Werkzeuge und Methoden an, die wir darüber weiterentwickeln. So werden Methoden und Werkzeuge eingesetzt, die auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind.
     
  • Wir leben in  herausfordernden Zeiten.
    Es ist schön, wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht sehen und diskutieren können. Mit unseren selbst entwickelten Werkzeugen ist eine rein digitale Projektdurchführung jedoch auch möglich.

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Ziele zur Erreichung gebrauchstauglicher Prozesse. Das Konzept der Gebrauchstauglichkeit (Usability) der Software-Ergonomie wurde auf die Prozessoptimierung angewendet. Gebrauchstaugliche Prozesse sind Prozesse, die effizient, effektiv und zufriedenstellend sind. Sie sind effizient, wenn sie eine gute Wirkkraft/Passung und einen minimierten Ressourcenaufwand besitzen. Sie sind effektiv, wenn sie eine hohe Ergebnis-Qualität und eine hohe Ergebnis-Quantität besitzen. Und sie sind zufriedenstellend, wenn der Interaktionsaufwand minimiert und die Bedürfnisbefriedigung maximiert sind.

Die Arbeitsprozesse des Unternehmens werden menschengerecht und individuell analysiert, optimiert und/oder mit neuen Werkzeugen ergänzt.

Die Forschungs-Dienstleistungen und -Produkte im Einzelnen:

  • Arbeitsprozesse analysieren/optimieren
    (Geschäftsprozesse, Kommunikationsprozesse u. a. | BPMN 2.0, eEPK u. a.)
  • Aufbauorganisationen analysieren/optimieren
    (Aufgabenanalyse, Anforderungsdefinition, Neustrukturierung usw.)
  • Ergonomische Software konzipieren
    (nach ISO 9241:210)
  • Software-Ergonomie evaluieren
    (Nutzer-Evaluationen mit deskriptiv- oder inferenzstatistischer Auswertung, Expertenevaluationen)
  • Gutachten zur Software-Ergonomie erstellen
    (auf Basis einschlägiger ISO-Standards)
  • Prozesse für Arbeitsdomänen im Rahmen der digitalen Transformation entwickeln
    (auf Basis der Cognitive Work Analysis – CWA)
  • Kognitive Arbeit analysieren
    (auf Basis des Cognitive Systems Engineerings)
  • Entscheidungsunterstützung konzipieren
    (u. a. nach dem Naturalistic Decision Making – NDM | Applied Cognitive Work Analysis – ACWA)

Datenbank zur Optimierung von Prozessen (DAOPRO): Die bislang verfügbaren Methoden zur Prozessoptimierung sind nicht zufriedenstellend. Für eine effiziente und effektive Prozessoptimierung in den Projekten wurde auf Grundlage bisheriger Daten eine eigene Methode entwickelt. Diese basiert auf der Theorie des erfinderischen Problemlösens, die aus dem technischen Bereich entlehnt wurde. Die Datenbank wird ständig weiterentwickelt.

Im Rahmen der Projektarbeit werden auch eigene Methoden und Werkzeuge entwickelt und angewendet. Einige Beispiele:

  • Datenbank zur Optimierung von Prozessen (DAOPRO)
    Datenbank zur Unterstützung von Experten bei der Prozessoptimierung auf Grundlage der Theorie erfinderischen Problemlösens (TRIZ) (Status: im Einsatz; laufende Weiterentwicklung)
     
  • Process Interviewer (PI)
    Software zur ersten Modellierung von Arbeitsprozessen für Prozess-Unerfahrene (Status: im Einsatz)
     
  • Process Collector (PC)
    Software zur Echtzeit-Datenerhebung (Status: im Einsatz)
     
  • Process Modeller (PM)
    Ergonomisch gestaltete Expertenanwendung zur Prozessmodellierung (Status: in der Entwicklung)
     
  • Entscheidungsunterstützungssystem zur Erstellung von Ergonomie-Gutachten (E³)
    Unterstützung einer effizienten Erstellung von Ergonomie-Gutachten (Status: demnächst in der Entwicklung)

Einsatzunterstützungssystem für Führungskräfte von Feuerwehren an Bord von Seeschiffen: Bislang kommunizierten Feuerwehr-Führungskräfte und -Trupps an Bord von Seeschiffen ausschließlich mittels Funk. Mithilfe des entwickelten Systems zur Lagedarstellung und Entscheidungsunterstützung ist es möglich, Informationen zu Position, Temperaturen und Gefahrstoffen zu erhalten sowie in Gefahrensituationen schnell und geeignet reagieren zu können.

Der Ansatz ist branchenunabhängig. Bisher wurden Projekte u. a. in folgenden Domänen durchgeführt (Auszug):

Privatwirtschaftliche Einrichtungen

  • Schifffahrtsunternehmen
    Verbesserung der Sicherheit von Personen in der Fährschifffahrt
  • Systemanbieter
    Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen im Engineering-Bereich

Öffentliche Einrichtungen

Behördliche Einrichtungen

  • Finanzbehörde
    Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen zur Einführung neuer IT-Software
  • Justizbehörde
    Erstellung eines Gutachtens zur Software-Ergonomie eines Systems