Faszination für die große Bandbreite eines IT-Forschungsinstituts

Martin, du bist seit rund 2 Jahren bei uns am Institut und gerade frisch aus der Abteilung KOM (»Kommunikationssysteme«) in die Servicegruppe »Infrastrukturdienste« der Abteilung ZIT (»Zentrale IT«) gewechselt. Erzähl doch mal, wie kam es dazu?

Martin: Während meines Bachelor- und Masterstudiums der Informatik an der H-BRS und auch nach dessen Abschluss habe ich zunächst 9 Jahre beim IT-Systemhaus des Landschaftsverbands Rheinland gearbeitet. Unsere Aufgabe war es dort, die rund 19.000 Kolleginnen und Kollegen mit einer gut funktionierenden Arbeitsumgebung auszustatten. Das hat mir Spaß gemacht, aber irgendwann habe ich mir gedacht: Du brauchst unbedingt einmal etwas Neues. So kam es, dass ich mich am Fraunhofer FKIE beworben habe. Über einen privaten Kontakt kannte ich das Institut schon länger vom Hörensagen als tollen Arbeitgeber.

Im Oktober 2018 startete ich in der KOM-Forschungsgruppe »Robuste Heterogene Netze«. Die Arbeit hier ist sehr frei und spannend und du hast viele Möglichkeiten, dich nach deinen Interessen zu entfalten. Sehr schnell hatte ich hier auch eine stellvertretende Projektleitung inne und durfte diese begleitend an Führungsfortbildungen teilnehmen. Das war richtig gut, ich habe viel gelernt. Wenn du dich bewährst, kannst du hier sehr schnell Verantwortung übernehmen.

Mir war die Arbeit allerdings fast etwas zu frei. Zudem ist man in den Projekten bei vielen Arbeitsschritten sehr abhängig von der Zusammenarbeit der Partner und Auftraggeber. Das kann mitunter schon mal anstrengend sein.

Auch aus diesen Erfahrungen heraus habe ich gemerkt, dass das, was mir am meisten Spaß macht, doch genau das ist, was ich vorher gemacht habe: nämlich für die Kolleginnen und Kollegen eine gut funktionierende und sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Also habe ich mich intern auf die Stelle »Systemingenieur Infrastrukturen« beworben und bin jetzt offiziell seit Anfang Oktober 2020 Mitarbeiter bei ZIT.

 

Wie verlief der Wechsel?

Martin: Völlig reibungslos. Die Abteilungen haben sich untereinander abgesprochen, sodass ich schon seit Juli 2020 zweigleisig unterstützen konnte. Das geschah auf meinen Wunsch hin, denn ich wollte bei KOM unbedingt noch ein Projekt zu Ende begleiten. Trotz allem bin ich nur schweren Herzens aus der Abteilung weggegangen. Es war ein sehr nettes, kollegiales Team und eine gute Arbeitsatmosphäre.

 

Was sind deine Aufgaben bei ZIT?

Martin: Wie der Name der Servicegruppe schon sagt, stellen wir Infrastrukturen bereit. Wir sorgen dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Computern ins Netzwerk kommen, ins Internet und und und. Man kann sich das vorstellen wie im Verkehr: Wir schaffen Straßen, Autobahnen und regeln den Verkehr. Auch jede Menge Sicherheit spielt eine Rolle – gerade bei uns als Verteidigerinstitut, an dem die Wissenschaftler nicht selten auch an Projekten oder mit Daten und Dokumenten arbeiten, die dem Geheimschutz unterliegen.

 

Was unterscheidet deiner Meinung nach die Arbeit in der IT-Abteilung des Fraunhofer FKIE von der bei einem anderen Arbeitgeber?

Martin: Das ist es eigentlich genau, das FKIE. IT-technisch arbeitest du hier mit der gesamten Bandbreite eines großen IT-Forschungsinstituts und zwar in einer wichtigen Querschnittsfunktion. Bei vielen anderen großen Arbeitgebern im IT-Umfeld machst du Tag für Tag immer dieselben Sachen. Hier hast du die Chance, alles zu machen und bei allem zu unterstützen, was die vielen unterschiedlichen Forschungs- und Themenbereiche so hergeben. Die Arbeit ist immer wieder herausfordernd, vielfältig und dadurch abwechslungsreich.

 

Was wünschst du dir für deine Zukunft bei ZIT?

Martin: Ich fand auch meine Arbeit bei KOM superspannend. Wir haben beispielsweise an einer großen NATO-Übung teilgenommen, der CWIX 2020, die in diesem Jahr coronabedingt erstmals als Remote-Event stattfinden musste. Alle Nationen waren verteilt von ihren Standorten aus vertreten. Wir von KOM haben die internationale Übung im Bereich Kommunikation unterstützt und dafür gesorgt, dass Nationen wie Norwegen, die Niederlande und Großbritannien gemeinsam testen konnten.

Wir haben Funkgeräte in Bonn mit taktischer Middleware in Bayern und Routern in Großbritannien verbunden. Dafür ist sichere, latenzarme Kommunikation über mehr als 1.000 Kilometer Distanz zu gewährleisten. Das war eine Herausforderung, die wir erfolgreich gemeistert haben und die richtig Spaß gemacht hat. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass ZIT auch bei solchen Aufgaben, die innerhalb der Projekte anfallen, verstärkt mit unterstützt. Das wäre sehr spannend.